Neues Netzwerk für wissenschaftliches PM

Mit dem Ziel, das wissenschaftliche Projektmanagement zu fördern, wurde im Mai 2009 die 1. Wissenschaftliche Vereinigung Projektmanagement gegründet. Die sieben Gründungsmitglieder – allesamt Entscheidungsträger in der Immobilienwirtschaft und Baubranche – wollen den wissenschaftlichen und internationalen Erfahrungsaustausch zu Projektmanagementsystemen und -lösungen vorantreiben, um zukunftsfähige Managementkonzepte zu entwickeln. Im Fokus der Aktivitäten stehen die Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen und die Kooperation mit wissenschaftlichen Fachverbänden und Hochschulen.

Die 1. wissenschaftliche Vereinigung Projektmanagement ist jedoch nicht auf die Baubranche beschränkt. Sie versteht sich als branchenübergreifendes Netzwerk mit ganzheitlichem Projektmanagement-Ansatz, das Führungskräfte im interdisziplinären Dialog zusammenführt. Angesichts globalisierter Märkte zeigen sich heutige Projekte zunehmend international, interkulturell und interdisziplinär und stellen damit anspruchsvolle Herausforderungen an ihre Manager dar.

Im Zusammenspiel der verschiedenen Ausbildungen, Disziplinen, Regularien und Kulturen kann Projektmanagement als gemeinsame Sprache dienen und helfen, Projekte erfolgreich zu gestalten. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel der Vereinigung, die Methode Projektmanagement im wissenschaftlichen und berufspraktischen Austausch unterschiedlicher Fachgebiete zu diskutieren sowie nachhaltig weiterzuentwickeln.

Als diesjährigen Auftakt der Netzwerkveranstaltungen führte die wissenschaftliche Vereinigung die „Woche des Projektmanagements“ in Frankreich durch. Vom 10. bis 16. Oktober 2009 diskutierten auf Château de Chabenet bei Argenton-sur-Creuse renommierte Referenten mit den Gründungsmitgliedern des Vereins sowie diversen Vertretern der Projektmanagement-Branche. So referierte der Präsident der Vereinigung Gerhard Daubendiek zur aktuellen Situation der Branche („Crisis, what Crisis?“). Unterstützung erhielten seine Thesen durch Dr. Klaus Eschenbruch, der zur Bedeutung von Soft- und Hardskills beim Projektmanagement Stellung nahm.

Zur kontinuierlichen Entwicklung dieser Diskussions-Plattform sind weitere Fortbildungs- und Netzwerk-Konferenzen in Planung: Kurz- und mittelfristig sollen kleine, hocheffiziente Expertenzirkel organisiert werden, in denen mit geladenen Gästen zu aktuellen Fragestellungen Statements erarbeitet werden. Langfristig sollen diese in größeren Tagungen münden, die sich einem breiteren Publikum öffnen.

Eine weitere vorrangige Aufgabe – so auch in der Satzung festgeschrieben – sehen die Vereinsmitglieder in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Durch Förderpreise werden herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich Projektmanagement honoriert, und gezieltes Sponsoring soll es jungen Forschern und Projektmanagern ermöglichen, ihre Arbeiten fokussiert voranzutreiben.

Hinsichtlich der Mitgliederstruktur ist in den nächsten Jahren eine sehr gezielte Weiterentwicklung des Vereins geplant. Im Fokus der wissenschaftlichen Vereinigung stehen Entscheidungsträger und Führungspersönlichkeiten, die im Projektgeschäft tätig sind und Projekte managen. Am Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Vereinigung – der Bau- und Immobilienbranche – sind zum Beispiel Investoren, Projektentwickler, Projektsteuerer, Architekten, Landschaftsarchitekten, Fachingenieure oder Unternehmer in der Ausführung angesprochen. Im Sinne des interdisziplinären Verständnisses der Vereinigung sind darüber hinaus aber ebenso andere Disziplinen im Blickfeld, wie Ingenieure, Betriebs- und Volkswirtschaftler, Naturwissenschaftler, Unternehmens-/Projektberater, Juristen, Hochschulprofessoren, Projektmanagement-Trainer und andere „projektmanagende“ Persönlichkeiten. Entscheidend für ein Engagement in der wissenschaftlichen Vereinigung ist weniger der Tätigkeitsbereich, als viel mehr das ganzheitliche Verständnis von Projektmanagement sowie das Bestreben nach Förderung und Weiterentwicklung von Projektmanagement im persönlichen Netzwerk.

Es wird interessant sein die weitere Entwicklung der wissenschaftlichen Vereinigung zu verfolgen – insbesondere die Fortbildungsveranstaltungen scheinen besonderer Aufmerksamkeit Wert zu sein.