Die von Frau Dr.-Ing. Lisa Lenz im Rahmen des Graduiertenkollegs 2193 am Lehrstuhl Baubetrieb und Bauprozessmanagement der TU Dortmund verfasste Dissertation fokussiert, modellbasierte Entscheidungsunterstützungsmethoden zur Verkürzung und Effizienzsteigerung eines Fabrikanpassungsprozesses aus baulicher Sicht und damit zur Erhöhung der Anpassungsintelligenz von Fabriken. In diesem Kontext wurden insbesondere Prüfungsmöglichkeiten von geometrischen und qualitativen Randbedingungen, die Evaluation von Fabrikadaptionen in der Betriebsphase der Immobilie aus baulicher Sicht und Interdependenzen zu anderen Disziplinen in der Fabrik untersucht.
Eine effiziente Unterstützung eines Fabrikanpassungsprozesses ist mit konventionellen Methoden (Prüfung von Dokumentationsunterlagen, Begehungen des Fabrikgebäudes etc.) nicht in ausreichendem Maße möglich. Um die Anpassungsintelligenz von Fabriken aus baulicher Sicht optimieren zu können, wurde der Forschungsschwerpunkt der Dissertationsschrift auf die Erstellung eines digitalen Abbildes des Fabrikgebäudes unter Anwendung der Building Information Modeling-Methode (BIM-Methode) gelegt.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Zusammenführung der für Anpassungen bzw. Umbauten von Fabrikgebäuden erforderlichen Informationen in einem Bauwerksinformationsmodell und dessen Symbiose mit Nutzungseinflüssen, wie beispielsweise der Änderung eines Produktionssystems zur schnellen und effizienten Flexibilitätsbewertung der bestehenden Gebäudestruktur. Darüber hinaus fungiert das BIM-Modell als Grundlage für die Planung erforderlicher Anpassungen des Gebäudes.
Zu diesem Zweck wurde ein 4-Phasen Bewertungssystem auf Basis der BIM-Methode entwickelt. Damit einhergehend wurde die dafür erforderliche Datenbasis und Softwarelandschaft identifiziert. Auf Grundlage eines derartigen virtuellen Abbildes eines Fabrikgebäudes in Form eines BIM-Modells ist sowohl eine modellbasierte Verkürzung von Planungszeiten, durch eine Prüfung des Ist-Zustands des Bestandsgebäudes als auch eine Planung von Umbaumaßnahmen in verschiedenen, möglichen Varianten und eine Transparenz bzgl. der Auswirkungen von Veränderungen auf einzelne Bauteile gegeben. Zudem ist eine modellbasierte Entscheidungsunterstützung durch die Potenziale der in den Phasen II bis IV entwickelten Ansätze für eine schnelle, effiziente Entscheidungsfindung i.S. der Identifikation der für den Anwendungsfall bestmöglichen Lösung, möglich.