Integrierte Projektabwicklungsmodelle sind in aller Munde und scheinen die Lösung für Abwicklungsprobleme von Großprojekten zu sein. Aber ist das wirklich so? Um der Antwort auf diese Frage etwas näher zu kommen, hat der Vorstand der 1WVPM zur diesjährigen Jahrestagung einen Referenten gesucht, der bewusst eine Kontraposition einnimmt. RA Dr. Walter Klein hat die Herausforderung angenommen und seinen Vortrag in nachfolgendem Beitrag zusammengefasst.

Bei der Abwicklung von (Groß-)Bauvorhaben treten regelmäßig „Störfälle“ auf, die zu Mehrkosten und einer längeren Bauzeit führen. Die Ursachen sind vielfältig: neben „unehrlichen“ Kostenbudgets gehört hierzu u.a. eine verfrühte Vergabe von Bauleistungen auf einer unzureichenden Planungsgrundlage. Dies eröffnet Änderungsbedarf und damit Nachtragspotenzial. Hiermit sind oft Mehrkosten und eine längere Bauzeit verbunden. Ob dies mit neuen Vertragskonzepten partnerschaftlicher Projektentwicklung, insbesondere Mehrparteienverträgen in Form von Allianzmodellen, besser gelöst werden kann, erscheint fraglich.