Building Information Modeling im Brandschutz

Von Larissa Schneiderbauer

Dipl.-Ing. Larissa Schneiderbauer, BSc

Für den integralen Brandschutz – eine oftmals als Kostentreiber geltende Thematik im Planungs- und Bauprozess – bestehen durch BIM zahlreiche Potentiale digitale Gebäudemodelle für sich zu nutzen. Die Bedeutung der integra­len Brandschutzplanung zeigt sich u.a. in der Genehmigungsphase, bei welcher der Brandschutz durch den Umfang festgelegter Anforderungen eine wesentliche Signifikanz einnimmt. Aus diesem Grund wurde im Rahmen dieser Masterarbeit untersucht, wie durch die Nutzung von digitalen Gebäudemodellen und (teil-)automatisierter Über­prüfungen von brandschutzrechtlichen Anforderungen die Digitalisierung des traditionellen und überwiegend in Papierform abgewickelten Genehmigungsverfahrens gefördert werden kann.

Hierfür werden zunächst die wesentlichen Aspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen rund um den integralen Brandschutz behandelt. Dies ist vor allem für das Verständnis, welche wesentlichen Merkmale und Attribute für die Prüfung durch die Behörde von Bedeutung sind, entscheidend. Daraus abgeleitet ergeben sich die grundlegenden Maßnahmen in der digitalen Brandschutzplanung, wie die Parametrisierung von Feuerwiderstandsklassen und wei­teren brandschutzrelevanten Attributen, welche wiederum als Voraussetzung für die teilautomatisierte Prüfung am Modell herangezogen werden.

Bei der automatisierten, regelbasierten Prüfung mithilfe von Softwarelösungen wird das Modell auf Basis der An­ordnung von Bauteilen, deren Beziehungen zueinander bzw. deren Eigenschaften bewertet. Wesentlich dabei ist die Interpretation von Gesetzestexten in eine maschinenlesbare Sprache. Die dabei entstehenden Prüfsets stehen dann wiederum für die baubehördliche Prüfung bereit, welche im Sinne eines sich wiederholenden Prozesses zwi­schen Bauwerber und Behördenvertreter eingesetzt werden können (siehe Abbildung 1). Als geeignetes Werkzeug wird das Modellprüfwerkzeug Solibri herangezogen. Dabei werden bereits vorgefertigte und auf die österreichi­schen Brandschutzregelwerke abgestimmte Regelsets analysiert, um weitere Regelsets ergänzt, und auf ihren Ein­satz im Zuge des Genehmigungsverfahren geprüft. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass eine gesamtumfassende und komplett automatisierte Prüfung von bau­rechtlichen Anforderungen nicht realisierbar ist und auch in Zukunft nicht zielführend sein wird. Dennoch kann eine Teilautomatisierung der baubehördlichen Prüfung brandschutzrechtlicher Vorschriften mithilfe eines Modelche- ckers als unterstützendes Werkzeug im Zuge des Genehmigungsverfahrens zu einer wesentlichen Effizienz- und Qualitätssteigerung eingesetzt werden.